HK Kópavogs

Der Stuhl von Trainer Schluri wackelt immer noch. Das Aus in der Champions-League war sicher etwas zu früh für eine Rettung seines Trainerpostens - ein großer Erfolg in dieser Saison bleibt dem Verein weiter verwehrt. Und zu einem internationalen Startplatz in der kommenden Saison wird es aufgrund der Konstellation in der Bikar Karla auch nicht reichen. Na gut, die Konkurrenz aus Island hat sich genauso schnell aus dem europäischen Wettbewerb verabschiedet - so schnell kann das gehen. Aus einem möglichen Top-Ergebnis in Sachen 5-Jahreswertung ist nun ein noch akzeptables bis gutes Ergebnis geworden. Naja, HK wird sich nun eher auf die Vorbereitung der kommenden Saison konzentrieren - und die Royal League.

Jetzt, da die Saison vorbei ist, wird es richtig stressig: Englische Wochen in unterschiedlichen Wettbewerben machen diese Wochen noch härter als es während der Saison irgendwann einmal der Fall war. In der Bikar Karla ist nun Nachsitzen angesagt, da man überraschenderweise das Viertelfinale erreichte. Man munkelt, dass eine besondere Drohung den Spielern in den letzten 4 Spielen der Gruppenphase regelrecht Flügel verlieh. Angesichts der Behinderungen im europäischen Luftraum wurde wohl daran gedacht, die Spieler nach Manchester zum Champions-League Viertelfinale schwimmen zu lassen. Ohne Boot, sondern mit Muskelkraft. Naja, dazu hat sicher niemand Lust. Die Gegentorausbeute war trotzdem rekordverdächtig: Keine Mannschaft, die das Viertelfinale erreichte, kassierte so viele Tore wie HK Kopavogur. In der Gesamtabrechnung wird man auch hier wahrscheinlich wieder "beste Mannschaft" werden. Trotzdem darf Schluri seine Mannschaft vorerst noch weiter trainieren. In der Champions-League wurde wie schon erwähnt das Viertelfinale erreicht, das schaffte der Verein erst einmal. Die Qualifikation für das Halbfinale ist gegen Manchester, die das höchste TK haben, aber alles andere als ein Spaziergang. Ohne Glück geht nun leider nichts mehr. Dank der Erfolge der anderen isländischen Mannschaften im Europapokal konnte aber der schlechte Start mittlerweile ausgeglichen und die Führung in der 5-Jahreswertung auch schon für den Beginn der kommenden Saison gesichert werden.

Nun steht der wahrscheinlich letzte Auftritt von HK Kopavogur in dieser Saison in Island bevor. Die Sofagarantie für die kommende Saison hat Trainer Schluri somit fast sicher. Fast, denn es droht ein eventueller Erfolg in der Champions-League. Dazu braucht man aber auch noch eine Menge Glück, denn jedes Elfmeterschießen wird man wahrscheinlich nicht gewinnen können. Und die Konkurrenz ist ja groß und stark, vor allem die aus Island...
Ansonsten steht demnächst bereits die Vorbereitung für die kommende Saison an. Im Gegensatz zur vergangenen Saison hat man dieses Mal fast die komplette Runde der Royal League zur Verfügung. Nichts ist es erst einmal mit exotischen oder abstrusen Orten, an denen man sich vor der Öffentlichkeit verstecken kann. Stattdessen muss man erst einmal nach Esbjerg, Trondheim und Halmstad reisen. Für die sonnenhungrigen Isländer nicht gerade Wunschziele. Aber immer noch besser als Grönland - das hatten wir ja auch schon mal in der Vorbereitung.

Ohje, es ist mal wieder Pokal und es geht diesmal nicht gegen KR. Denen wir übrigens jetzt schon mal zur Zufallsmeisterschaft herzlich gratulieren. Bei dem Restprogramm brennt nichts an. Und warum die so pessimistisch in die Pokalrunde schauen ist mir schleierhaft. Egal. HK hat was gutzumachen, in der Liga lief es ja bekanntlich nicht so toll, aber da wiederhole ich mich sicherlich. Und die Spieler von Vikingur, IA, Valur und Fram (ja, fast alle aus der Hauptstadt) sind ja keine Fahnenstangen. Somit ist höchste Konzentration angesagt wenn das mit der nächsten Runde klappen soll. Gut, bei Fjardabyggd ist die Situation etwas unklar. Wird aber sicher ebenfalls schiefgehen. Also warm anziehen. Ich meine die Spieler von Kopavogur. Und natürlich auch den Trainer.

Das Saisonende ist nun für HK Kopavogur zu einem regelrechten Marathon ausgeartet. Aber nicht nur bei HK spürt man die Folgen, besonders böse erwischte es ja Fjölnir und deren Champions-Trainer Benson, die den Überblick vor lauter Terminen verloren. Immerhin schafften sie das außergewöhnliche, nämlich die Titelverteidigung in der Champions-League! Dafür sprechen wir natürlich sehr gerne unsere lückwünsche aus. In der kommenden Saison ist so den meisten Champions-League-Teilnehmern ein isländischer Gegner garantiert. Eine Titelverteidigung würde man in Kopavogur auch gerne sehen. Allerdings backt man dort eher kleinere Brötchen und versucht sich noch ein wenig auf den nationalen Pokalwettbewerb zu konzentrieren. Der Nebenjob Royal League - naja, der wird auf jeden Fall im Halbfinale enden. In Bezug auf das Saisonende kann man also jetzt immerhin sagen: Land in Sicht!

Das Viertelfinale des isländischen Pokals hat Trainer Schluri mit seiner Mannschaft nun zum siebenten Mal erreicht. Zugegeben, das war in der Vergangenheit meist nicht schwer, da ja nur zwei der 4 letzten Mannschaften vorher ausscheiden mussten. Und wer gut genug in der Meisterschaftstabelle plaziert war durfte ohne Ehrenrunde in das Viertelfinale. Das ist nun anders - eine Gruppenphase sorgt dafür, dass die Mannschaften sich schon mal warm spielen müssen. HK hat sich warm gespielt und wurde klarer Gruppensieger. Das lag aber wohl auch daran, dass einige Trainer sich nicht ausreichend mit den Rahmenbedingungen des neues Pokalmodus vertraut gemacht hatten und ihre Mannschaften meist auf starke Defensive eingestellt hatten. Nun wird es allerdings wirklich ernst und wir sind schon mal gespannt auf die ersten Elfmeterschießen.

Dem doch noch halbwegs erfolgreichen Saisonende in der Liga folgte nun ein geballtes Pokalprogramm. Aus der Royal League konnte HK Kopavogur sich dummerweise noch nicht verabschieden, wobei hier die Aussichten auf eine Endspielteilnahme nicht besonders toll aussehen. Für eine Halbfinalteilnahme müsste man schon mal Tugenden auspacken, die man eigentlich nicht hat. Aber wer weiß. In der ersten Runde im nationalen Pokal sah es etwas anders aus. Nach den ersten beiden Spielen fing der Autor schon an zu gähnen, weil er wusste, wie es weitergehen würde. Aber dieses Mal wurde dann doch nicht versucht, Fjölnir im Hurrastil an die Wand zu spielen; in einem müden Kick gab es nur noch ein Törchen zu bestaunen. Ungewohnt war dann auch der Auswärtsauftritt beim frischgebackenen Meister - hier gelang sogar mal ein Auswärtssieg! Und beim Fast-Absteiger Vikingur gab es dann überhaupt nichts zu holen. Trotzdem ist die Ausgangsbasis gut für HK; das Viertelfinale ist klar Pflicht. "Ach je, da drohen uns dann wieder diese doofen Elfmeterschießen. Da haben wir doch meistens kein Glück" fand Trainer Schluri dann endlich mal was zu jammern. OK, von der Statistik her hat er ja sogar recht.

Soso, jetzt auch noch der Pokal im neuen Gewand. Ist irgendwie alles ein wenig zu viel auf einmal, aber in dieser Saison ists auch schon Wurscht. HK Kopavogur hat keine Bäume herausgerissen - weder in der Europaliga, wo man mit dem Modus nicht ganz so gut zurechtkam (mit der alten Taktik wäre es doch besser gewesen), noch in der heimischen, wo man sich am Ende als Schießbude wiedererkennen durfte (ok, irgendwann ist die Schonzeit rum). Welches Trostpflaster gibts dieses Mal (gemessen an den vergangenen Spielzeiten, als man wenigstens die Royal-League oder den heimischen Pokal gewinnen durfte)? Wahrscheinlich keines, denn in der Royal-League haben andere weit bessere Ausgangspositionen und im Pokal gibt es einen neuen Modus - bei letzterem macht Schluri garantiert wieder seine dilletantischen Versuche, die ein Ausscheiden garantieren. Zumal die Konkurrenz mit IA und Fjölnir (ach so, Benson schickt da immer einen Freizeittrainer - aber trotzdem) hart ist. Dazu kommen ja noch FH, Vikingur und Thor - auch keine einfachen Aufgaben. Könnte also für Platz 5 oder 6 in der Gruppe reichen. Immerhin kann man dann die Saison 2009-3 doch noch frühzeitig zu den Akten legen. Zu den Akten, die man dann am liebsten tief im Keller vergräbt.

Aha, HK hat also das Pokalfinale wieder erreicht - zum dritten Mal insgesamt und zum zweiten in Folge. Nach den enttäuschenden Ligaergebnissen hofft man nun auf ein Happy End, obwohl Schluri dazu sagt: "Ein Happy End gibts diese Saison nicht - wir haben eine miese Saison hinter uns und in der kommenden Saison die gleiche Belastung wie der Meister, das haben wir letzte Saison erfolgreicher angestellt." Nun, über Schluris Fehler wurde ja schon ausgiebig diskutiert, gepaart mit ein wenig Pech und einem Schuss Blindheit in den letzten beiden ZATs (besonders im vorletzten) kam allerdings doch ein ganz passables Ergebnis heraus (meint zumindest der Autor dieser Zeilen). Bevor diese Saison aber nun zu Ende geht steht ja noch das Pokalfinale an. Ein Novum gibt es auf jeden Fall: HK geht nicht so ausgepumpt in das Spiel wie die letzten Male - es wird dieses Mal kein Spaziergang für Valur! Allerdings wird man wieder einmal (zum vierten in Folge) das Ende des Elfmeterschießens abwarten müssen, bis man den Sieger feiern kann - neuer Modus hin oder her! Ob die Serie von HK weiterhin Bestand hat, nämlich das Finale zu verlieren, müssen wir abwarten. Ein Sieg wäre ja besonders für die Spieler schön, die mit diesem Spiel ihren Abschied bei HK geben. Abwarten müssen wir aber auch den Beginn der kommenden Saison - denn da gibts erst meinen nächsten Artikel.

... steht es nun in den Pokalduellen zwischen HK Kopavogur und IA Akranes. Der Versuch der Gäste, durch verspätetes Erscheinen im Hinspiel die junge Mannschaft aus Kopavogur aus ihrem Konzept zu bringen, ging zunächst auf: Nur 1:0 konnten die Gastgeber gewinnen. Doch im Rückspiel in Akranes zeigte der Pokalfinalist der vergangenen Saison, dass das letzte Spiel bei KR Reykjavik keine Eintagsfliege war: 7 Tore auf gegnerischem Platz wurden mal wieder erzielt. Und dieses Mal hat sich der Aufwand auf fremdem Platz endlich einmal ausgezahlt: Das Halbfinale gegen Fram Reykjavik wurde erreicht. Ob man noch am testen ist?