Zeitung (2009-3)

Eigentlich ist das ja alles gar nicht so schlimm: durch das (in der Form natürlich so nicht geplante) 4:4 bei Vikingur bedeutet, dass Fjölnir den halbwegs gesicherten Platz im Mittelfeld behält, und vor allem: dass der Champions-League-Sieger wenigstens wieder eine ausgeglichene Bilanz vorzeigen kann: 11 Punkte daheim verloren, auswärts 11 Punkte erbeutet. 11 Siege, 11, Niederlagen, und unterm strich sogar eine leicht positive Tordifferenz.
OK, genug schöngeredet.  Die Big Four (Valur, IA, KR, HK) stecken mitten im Meisterschaftskampf, der der spannendste seit bestehen der Urvaldsdeild sein könnte, und Fjölnir ist zum zuschauen verdammt. "Ja, Scheiße nochmal, das ist frustrierend. Nicht einmal ein richtiger Abstiegskampf ist uns dieses jahr vergönnt", meint Benson dazu. Wenn das mal nicht am Ende sogar zu optimistisch ist: Die Abstiegsränge sind nicht soo wahnsiinnig weit entfernt, und die Heimspiele sind rar.

Nervosität macht sich breit in Akranes. Die Zahl der Zuschauer beim Training nimmt zu, angespannt belauern die alten Herren mit Gehstock jedes Training von IA Akranes. Die Hoffnung ist groß, nach vielen Jahren der zweiten und dritten Plätze endlich wieder die Meisterschaft erringen zu können.
 
Doch nicht nur die Hoffnung, sondern auch die Nervosität steigt von Spiel zu Spiel. Von Seiten der Presse war die Kritik zu vernehmen, man habe bei den letzten beiden 5:0-Heimsiegen über Fjölle und IBV viel zu viele Kräfte gelassen, die im Endspurt fehlen könnten. Doch Scarel reagiert mit Unverständnis auf die Kritik: „Man darf nicht so naiv sein und glauben, dass wir immer mit halber Kraft gewinnen können. Das geht auf die Dauer schief. Wir hatten schon so viele Siege daheim mit 1:0, in denen wir sehr ökonomisch gespielt haben. Die Belohnung für diese Spiele haben wir jetzt, wo wir uns nicht mehr zu Heimsiegen zittern müssen. Die Zeit der Experimente ist definitiv vorbei
 
Fragt sich nur, ob das Konzept am Ende aufgehen wird. In den nächsten Partien komm Fylkir ins heimische Stadion, das auswärts bislang wenig überzeugen konnte. Doch Scarel warnt vor Topse: „Der weiß schon, was er tut und wird alles versuchen, noch den ein oder anderen Extrapunkt zu holen, um nächstes Jahr international dabei zu sein. Aber darauf sind wir vorbereitet“. Auswärts geht’s zu Tabellenführer Valur und Abstiegskandidat Hafnarfjordur: „FH hat noch super Reserven. Das wird interessant zu sehen, wann sie diese einlösen wollen. Auch da muss man auf Überraschungen vorbereitet sein. Bei Valur wird’s langsam eng mit der Energie. Was da möglich ist, wird man sehen
 
Anspannung pur also in Akranes. Die Angst davor, dass die von Scarel noch zuletzt angekündigten Überraschungen, die angesichts der ungewöhnlich hohen Reserven nahezu alelr Teams geradezu in der Luft zu leigen scheinen, ausgerechnet die Esel-Truppe selbst treffen könnte, ist allgegenwärtig.

Eine merkwürdige Saison geht in die entscheidende Phase. Ein Großteil der Liga setzt nun alles daran, in der kommenden Saison in der Champions League spielen zu dürfen. Die Gelegenheit muss man natürlich nutzen, denn der Vorsprung Islands in der 5-Jahres-Wertung schmilzt bedenklich dahin. Die europäische Spitze rückt nun ebenfalls zusammen. HK Kopavogur scheint sich aber in diesem starken heimischen Umfeld ausnahmsweise wohlzufühlen, da die Mannschaft zuletzt keine Anstalten machte, den in den letzten Spielzeiten üblichen Endspurttrend (nach unten) zu wiederholen. Es gibt aber warnende Stimmen aus dem Umfeld, die mit Recht darauf verweisen, dass die Mannschaft unter Doppel- und Dreifachbelastungen (dieses Mal: Royal League und Pokal) regelmäßig in der Anfangsphase dieser Wettbewerbe in der Liga - in seltenen Fällen mal in den Wettbewerben - Einbrüche erleidet. Da ist es ein schwacher Trost, dass in dieser Saison bereits Platz 6, ggf. sogar Platz 7 oder 8, für einen internationalen Startplatz in der kommenden Saison ausreicht. Falls es übrigens schiefgeht: Am heimischen Rasen kann es nicht liegen. Dieser wurde vorbildlich für die letzten Spiele vorbereitet und in der Royal League im Duell mit dem Titelverteidiger getestet. Klingt vielleicht doch weniger gut für ein erfolgreiches Abschneiden in diesem merkwürdigen skandinavischen Prestigewettbewerb.

Gut die KR stinkt, zwar nicht vor Geld aber halt nach Männerschweiß, angeblich soll das ja Frauen glücklich machen, fragen wir also demnächst mal unser Spielerfrauen. Den das Duschverbot gilt weiterhin, auch wenn es gegen Thor nur zu einem Unentschieden reichte.
Der Rest der Liga scheint schon langsam Auflösungserscheinungen zu haben, entweder schwelgt man dort in Erinnerungen an frühere Leistungen oder man ist in Gedanken gänzlich wo anders.
Wobei der Schock der zur Zeit durch die Fußballwelt nach dem Tod des deutschen Nationaltorwarts Enke zieht, auch an der KR nicht spurlos vorbei gezogen ist.
Auch wir haben eine kleine Delegation nach Hannover gesendet um von Ihm Abschied zunehmen.
Abschied kann die KR wohl auch bald von der internationalen Bühne nehmen, zwar wurde in der CL glücklich das Achtelfinale errreicht, doch ein Weiterkommen wird es wohl nicht geben - Schade.
In der Royal League sind wir zur Zeit Tabellenführer, was aber nach einem ZAT nicht gerade sehr aussagekräftig ist. Hier naht das Ende halt noch nicht.
In der Liga haben wir uns zu eine Fahrstuhlmannschaft entwickelt, rauf runter rauf, der Trainer kann das nicht mehr sehen und verlangt nun von seinen Jungs 100% Einsatz in den letzten ZAT's. Damit es für die KR nur noch eine Richtung gibt ; Aufwärts.
Der Greenboy sagt das zu nur nüchtern:" 9 Punkte oder ich sorge dafür das die Schafe Dünnschieß bekommen und sich die Jungs auf den Fladen aufs Maul legen." Grins

Reykjavik: Lange wurde nichts geschrieben bei Vikingur. Der Presseleiter wurde krank doch nun ist er wieder fit.

Aber gibt es in diesen Tagen überhaupt einen Grund an Fußball zu denken? Fußball ist mittlerweile nur noch ein Geschäft, dass ist nichts Neues. Aber darf deswegen ein Mensch sterben?

Ich sitze an meinen Schreibtisch und starre auf meinen Monitor. Irgendwas ist anders. Das Licht. Ich schaue zum Fenster. Es ist doch noch gar nicht so spät? Dennoch - es dämmert bereits. Achja, Winterzeit... doof. Es ist trüb draußen - das Sterben der Natur überall zu spüren. Die Luft ist klar und frisch, jedoch auch kalt. Ziemlich kalt. Ich fröstele und ein unschönes Herbstgefühl macht sich in mir breit. Schnell wieder zumachen, die Balkontür.
 
Die Heizung bollert bereits, dennoch ist es nicht richtig warm in meiner Wohnung. T-Shirt-Wetter ist nicht mehr. Ich ziehe mir einen Kapuzenpulli über. Trotzdem spüre ich den nahenden Winter in den Knochen. Ich will wieder wärmeres Wetter. Keine 35° in der Hütte, einfach nur wärmer. Ich will spüren, wie ein Windhauch voll Frühling und Behaglichkeit durch das offene Fenster fährt und Körper und Geist erwärmt. Dummerweise liegen zwischen mir und dem Frühling noch ein bißchen Herbst und ein langer Winter.

Mein Blick schweift zur Seite und bleibt am Fernseher neben dem Monitor hängen. Wieder die Meldung. Ein junger Fußballspieler begeht Selbstmord.  Und wieder mal wird man Aufmerksam gemacht, Geld macht eben doch nicht Glücklich. 35000 Leute laufen in Hannover eine Strecke entlang um an einen wundervollen Menschen und Spotler zu gedenken.

Mein Gehirn spührt eine leere. Für eine kurzen Zeitraum alles weg.
In ferner Zukunft immer bereit für neue Aufgaben. Bin ich auch bereit?

Es ist Herbst gewurden...

Nun ist er endlich erreicht der 'Platz an der Sonne'. Doch um welchen Preis fragt man sich nicht nur bei der nationalen Konkurrenz. Auch neben den Trainingsplätzen von Valur sieht man in versteinerte Mienen. Die Bilanz jedenfalls der letzten drei Spiele war lupenrein: drei Siege, neun Punkte. Fußballherz was willst du mehr? Doch mussten für diesen Kraftakt die eigenen Reserven schwer büßen. Hinzu kam das unglückliche Ausscheiden in der Europaliga, was neuerlich über die Tordifferenz entschieden wurde. Nun gut könnte man meinen, doch wie wird das Team aus der isländischen Hauptstadt diese Woche überstehen. Der nächste Spieltag bringt zunächst zwei Auswärtspartien, bei denen das Team, sofern man Coach O'Neill glauben darf, nicht ganz ohne Chance sein wird. Hinzu kommt eine Heimaufgabe, die, will man oben dran bleiben, unbedingt gelöst werden muss. Obs am Ende doch noch für den Titel reicht, müssen die kommenden Wochen entscheiden. Valur will und wird auf jeden Fall bis zum letzten Spieltag um seine Chance kämpfen.

Wow, es gibts nichts neues schlimmes über den Krisenclub Fjölnir zu erzählen: wenigstens zu Hause ist der Champions-League-Sieger zu alter Stabilität zurückgekehrt, in der Tabelle gab es eine leichte Entspannung zu verzeichnen, von der Abstiegszone hat man sich doch um einiges entfernt, aber besondere Phantasie nach oben gibt es keine.
Aber es gibt ja auch noch anderes als die Liga: in der Champions League wurde die Hauptrunde einigermaßen souverän überstanden (damit hat Fjölle seit Vereinsgründung weiterhin jede Gruppenphase in der Geschichte des Europapokals, inklusive den lästigen UI-Cup, überlebt!), was aber auch nicht wirklich eine Sensation ist. In der Royal League blieb der Verein bisher von sonderlichen Tragödien verschont - OK, das ist mal was neues.
 Und dann gibts ja auch noch den Pokal. Wieso Fjölnir nach einer Reihe vergeblicher Anläufe gerade in diesem, dem schwächsten Jahr seit dem Aufstieg,im Pokal abräumen sollte, ist unklar. Aber wer weiß?

ja wer hätte das gedacht außer dem Greenboy und unseren 5023 Fans, mir sind in der CL im Achtelfinale, genauso wie Onkel Benson. Der Rest der Liga hatte wohl keinen Bock auf das Rumgereise und ist ausgeschieden, nun den halten wir zwei halt nur noch die Isländische Fahne hoch, bis zum Finale.
In der Liga lief es wie es laufen sollte 7 Punkte aus drei Spielen da sagt man brav danke und freut sich der neuen Aufgaben die da kommen werden.
Sorgen bereitet uns nur die LL, die Länge der Starttext geht ja schon fast gegen Null, sollte sich diese Tendenz fortsetzen, werden wohl die Vereine der Urvalsdeild Karla zur Kasse gebetten werden um einen Ghostwriter einzustellen.
Noch hoffen alle Manager auf eine Besserung zum Guten.
Unsere neue Tatik, des Nichtduschens scheint sehr erfolgreich zuseien, unser letzter Gegner spielte schon mit Wäscheklammern auf der Nase, was natürlich zu Konditionsproblemen am Ende der Partie führte, daher herrscht bei uns weiterhin Duschverbot.
Nur wenn die Eselstruppe kommt wird das wohl nicht helfen, den die haben ja schon so einen eigentümlichen Eigengeruch, halt so nach Esel ;-)

... der Saison sind nun vorüber und HK Kopavogur befindet sich mal wieder auf Talfahrt. Von den erfolgversprechenden Leistungen am 7. ZAT war man weit entfernt - man spielte einfach wieder nur den Stiefel runter, wie man ihn gewohnt war. Der Vereinspräsident fand auch wieder zu seiner alten Form zurück: "Was für Idioten standen denn da auf dem Platz herum" schimpfte er nach der knappen Niederlage bei Neuling Vestmanaeyjar. "Durch solche unnötigen Auftritte - besser gesagt Nicht-Auftritte - verspielt sich die Mannschaft wieder einmal alle Chancen auf eine erfolgreiche Saison". In der Tat sieht es nicht mehr allzu rosig aus für die sicher erhoffte dritte Meisterschaft. 7 Punkte Rückstand auf Valur sind bei 10 ausstehenden Spielen schon fast Welten. Aber das kommt heaus, wenn man sich zuerst auf die Europaliga und dann auf das Sofa konzentriert. Nun wurde Schluri wieder von letzterem heruntergezerrt - die Royal League überraschte den Trainer ganz offensichtlich: "Ach je,  jetzt müssen wir ja schon wieder in der Gegend herumreisen". Scheint so, als wären diese Spiele keine willkommene Abwechslung.

Zehn Spieltage sind es noch in der isländischen Liga. Der Kampf um die Meisterschaft hat endgültig begonnen und derzeit steht etwas überraschend Valur auf dem ersten Rang. Die mutigen Angriffe des Teams von Martin O'Neill waren auch notwendig, stehen die anderen Konkurrenten HK, KR und IA kräftemäßig deutlich besser dar. Nicht nur deshlab sieht Remo Scarel die Valurnesen nicht als Hauptkonkurrent an: "Wir haben noch sechs Heimspiele, Valur nur vier, außerdem gehen ihnen langsam die Kräfte aus. Sie müssten schon viel riskieren, um die Restchance zu wahren. Trotz ihrer vier Punkte Vorsprung halte ich sie daher eher für den Außenseiter im Vierkampf", so der Trainer.
 
Besser stehen die Chacnen Scarel zufolge da schon für KR und HK: "Wobei KR nur noch vier Heimspiele hat. Das wird schwer, aber die Jungs sind zu besonderen Taten fähig und haben noch das ein oder andere machbare Auswärtsspiel vor der Brust. Von daher wird mit ihnen noch zu rechnen sein." Als größte Gefahr zum gegenwärtigen Zeitpunkt sieht der Trainer jedoch HK, denn "die haben noch sechs Heimspiele und wie so oft schon großartige Kraftreserven."
 
Trotz aller Spekulationen sieht Scarel die Situation aber noch als vollkommen offen an: "Der besondere Faktor wird sein, wie die anderen Teams sich verhalten werden. Mal sehen, wer da noch den einen oder anderen überraschenden Auswärtsdreier landen möchte. Die Zeit der Überraschungen dürfte wahrscheinlich noch vor uns liegen", orakelte der Trainer.