Zeitung (2009-2)

Ja so ist es Ihr Jungspunde der Liga, da wird man doch glatt wegen seinem Alter zum Opa des TT gemacht, wenn man sich aber die Fotos vom Treffen anschaut sind da ein paar bei, die sehen am Samstag morgen glatt 30 Jahre älter aus - Schwamm drauf. grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Liga:
Es läuft und läuft und läuft  nur Meister werden wir nicht weil, ja das weiß ich noch nicht aber am letztem ZAt schießen Sie mich immer a, warum sollte es diese Saison anders werden, dann braucht ich schon 10 Punkte vorsprung und nicht drei!
Trotzdem freuen wir uns natürlich über jeden Tag am Platz an der Sonne.

UEFA:
Top oder raus, das wissen wir erst in 3 Wochen, die Sommerpause dauert nämlich noch so lange.

Eigentlich kann man ja nicht meckern: Fjölnir hat jetzt endlich auch mal einen Punkt geschenkt bekommen, das 5:2 in Akranes ist ja eigentlich auch verschmerzbar, in der Champions League wurde natürlich die Zwischenrunde klargemacht (hab ich doch gesagt: ich weiß, was ich tue), und die Royal league ist ja noch nie so mein Ding gewesen, d.h. die Enttäuschung über das schlechte Abschneiden dort hält sich in Grenzen.

Aber:  in der Liga ist nach wie vor der Wurm drin, und diese Energie, die noch letzte Saison in der Mannschaft war, kann Benson dieses Mal nicht aufrufen. "Ein 1:2 in Akranes wärs vielleicht gewesen, dann hätten sich die Jungs gedacht jawoll, jetzt packen wir das. Aber so scheint die Konkurrenz einfach stärker, zu stark wahrscheinlich, und wenn nicht noch etwas vollkommen unerwartetes geschieht, werden wir mit einem Platz um die 4 vorlieb nehmen müssen".

Was ja auch nicht das schlechteste wäre.

Na gut, es entspricht dem in Mitteleuropa zur aktuellen Jahreszeit üblichen Wetter: Mit fast schöner Regelmäßigkeit kommt das nächste Gewitter. Und ein solches gab es nun auch wieder in Kopavogur zu bestaunen, wenn es auch kein meteorologisches war. Aber es war auch sonst kein normales Gewitter, wie wir es in den letzten Spielzeiten immer wieder geboten bekommen hatten. Schon der Ort war anders, nicht der Raum für die Pressekonferenzen, sondern das heimische Spielfeld musste herhalten. Und der Vereinspräsident blieb wider Erwarten ruhig. Die Fassung verlor lediglich - Trainer Schluri! Nach Abpfiff des blamablen 3:3 Unentschiedens gegen den schon als potentiellen Absteiger gehandelten Hauptstadtclub Vikingur überraschte er Spieler wie Fans und Präsidium mit einem Wutausbruch, den man so schnell nicht vergessen wird: "Ihr seid zu blöd, Schnecken am Torschuss zu hindern - ich weiß, die sind so schnell zu Fuß unterwegs" war eine der milderen Beschimpfungen in Richtung Abwehr, die einen erheblichen Anteil an der Blamage hatte. In der anschließenden Pressekonferenz wurde es geringfügig sachlicher: "Wenn man zu Hause so wichtige Punkte abgibt hat man an der Tabellenspitze nix zu suchen!" und "So können sich die Spieler jetzt auch schon von der kommenden Reisesaison verabschieden, aber das haben sie sich ja redlich verdient" übte sich der Trainer als Orakel. Wie es weitergeht ist allerdings unklar. Über Verstärkungen der Mannschaft, vor allem im Bereich der Abwehr, gibt es lediglich Spekulationen. Leisten könnte man es sich ja, denn das Geld aus den Champions League-Teilnahmen der letzten beiden Spielzeiten ist noch nicht ausgegeben.
Nachdem zuletzt gegen die Hauptstädter in 3 Spielen nur 1 Punkt geerntet werden konnte ist man nun froh, um die Hauptstadt einige Bögen machen zu können. Nicht nur, weil zwei Heimspiele anstehen, sondern auch, weil die Gegner nicht von dort kommen. Aber gefährlich sind auch sie. Leider.

Also auch wir machten uns am Freitag auf den Weg zum Torrauschkongress bei Köln. Freudig erregt auf die da kommenden Ereignisse packten wir unsere Manschaftsbus und vergaßen auch nicht unseren 40-Personen-Grill einzuladen - Spitzname Männerraclet.
Insbesondere auf unseren LL DrOtze, sowie unseren Lieblingsgegner Benson freute sich das KR-Team, das diesmal nur aus 19% bestand.
Nach erfolgreicher Anreise, manch Teilnehmer war gar 28 Stunden unterwegs - gut das wir in Island die Ochsenkarren schon vor Jahrzehnten gegen schnellere Fortbewegungsmittel eingetauscht hatten, so das wir in 5400 Sekunden am Tagungsort eintrafen.
Dort erwarteten uns schon diverse Torrauschkollegen, nur der Seminarleiter fehlte noch, er soll im Stau gesteckt haben und erschien erst nach mehreren Stunden des Wartens.
Die Zeit vertrieben wir uns aber mit unterschiedlichen Gerstengetränken um im Fachbereich Wirtschaftkunde mal wieder auf den neuesten Stand zukommen.
Erfreulich war auch die Modenschauen einiger Manager, die mehr Trikots dabei hatten als andere Haare auf dem Kopf.
Dann begann man mit dem Höhepunkt des Abends: Der Torrauschtreffenmeisterschaft. Live und in Farbe.
Leider hatten zum Beginn der Rückrunde einige Trainer Probleme Ihr Team noch zu erreichen, was dann zu solchen Sensationellen Ergebnissen wie 0:7 führte. Darauf hin würde das Tunier unterbrochen um dann am Folgetag wegen, wer weiß das noch? Endgültig storniert zu werden.
Trotz lautstarker Proteste aus den Reihen von einigen Trainer, denen die Spieler abhanden gekommen waren wurde am Samstag das Tunier neu gestartet und endete mit einer Sensation:

KR Reyjavik gewann das Tunier und hätten unsere Jungs das Spielfeld nicht schon 10 Minuten vor Abpfiff im Finale verlassen wären wir zuhause auch ohne Gegentreffer geblieben, so landeten noch 4 Bälle in unseren Maschen.

Die anschließende Siegesfeier begeisterte wieder mal die Massen.

An den am Samstag stattfindenen Tagungen wurde rege teilgenommen, gerade die Podiumsdiskussion mit Sören und Mono wurden gut besucht.
Nur die Veranstalltung: Manager verkleiden sich nach alter Berbersitte und spielen dadurch erfolgreicher in der CL wurde kaum besucht. Schade, gerade hier gab es viele lustige Denkansetze.

Großer Beliebtheit erfreute sich auch das Abendenseminar : Glühwürmchen im Glas - so sparen Sie Strom im Stadion,
sowie der Beitrag aus Norddeutschland :
Auf dem Papier fehlen mir die Worte, bitte setzen Sie welche ein - Den nur so können Sie eine gute Stadionzeitung machen;
war eindeutig ein gut besuchter Programmpunkt.

Schlußendlich kann man also von einer rundrum gelungenen Veranstaltung reden. Das KR-Team ist mal gespannt ob der nächste Kongress genauso informativ und ereignisreich wird.

Na schön, diesmal hat es immerhin zu zwei Siegen gereicht, der direkte Abstiegsplatz wurde verlassen, nach HK Kopavogur noch das größte Resttorkonto. Das klingt doch schon ein wenig besser als letzte Woche. Aber das Wasser steht uns nach wie vor bis zum Hals und sogar ein wenig darüber. Zum in Ruhe Luftschnappen ist also kein Anlass gegeben. Aber das Management hat in der letzten Runde gezeigt, dass man mit Besonnenheit auf die prekäre Situation reagiert kann und will. "Es nutzt uns doch überhaupt nichts jetzt mit Panik zu reagieren" (an dieser Stelle kommt die übliche Werbeeinblendung für den Hersteller der "No-Panic" Handtücher) bemerkte dann auch Manager cachito. Der Spielplan meint es aber nicht gut mit uns, es geht gleich mal mit 2 Auswärtsspielen los. Vikingur mit neuer Leitung und Valur sind dabei für die schlechteste Auswärtsmannschaft unüberwindbare Hindernisse. Wir müssen uns voll auf die folgenden Runden mit 4 Heimspielen bei 2 Auswärtsspielen konzentrieren.

Hopsala, was war das denn nun? Da erlaubt sich IA wie fast schon gewohnt einen richtig suboptimalen Start in die Saison, holt am Ende dann doch noch mit sechs Siegen in Serie auf und steht dann ganz plötzlich auf Rang 1! Wer hätte das gedacht? Da sieht's doch gleich mal viel rosiger aus für die Eselz, die damit gestärkt in die vielleicht schon entscheidenden nächsten Spiele jeweils gegen direkte Konkurrenten gehen können. Auswärts bei HK und KR sowie daheim gegen eine auswärts bislang allzu harmlose Valur-Truppe sollen die Weichen gestellt werden für... ja, für was eigentlich? Für den Titel wohl nicht, so optimistisch dürfte in Akranes wohl niemand (außer natürlich Remo Scarel, der Trainer mit dem längsten... na ihr wisst schon)! Jedenfalls sieht es jetzt wesentlich besser im Kampf um die internationalen Plätze aus und IA darf optimistisch nach vorne blicken.

Jetzt, da der Watschenbaum auf ganzer Linie enttäuscht hat, sind die Gesichter bei Fjölnir natürlich recht lang. Richtige Weltuntergangsstimmung kommt nicht auf beim Training, schließlich steht man ja immmernoch recht gut da und schließlich war man sich vor den Duellen gegen KR und HK der Gefahr bewusst (aber eine Heimniederlage wollte man eben gerade nicht mit allen Mitteln verhindern), aber Euphorie sieht anders aus. Benson, sonst kein Meister des Schönredens (eher das Gegenteil), findet diplomatische Worte:
"Man muss auch die positiven Seiten sehen: wir stehen jetzt nicht mehr in der ersten Reihe, sind nicht mehr die, die es unbedingt zu schlagen gilt. Das sind jetzt KR mit ihrem Punkte-  und HK mit ihrem TK-Vorsprung. Fjölnir, IA und Valur kommen - in dieser Reihenfolge - dahinter. Jeder der 5 kann noch Meister werden, aber im Augenblick gibt es mal zwei Favoriten, und zu denen zählen wir nicht. Ich bin gespannt, wie die beiden mit dem Druck umgehen."
Ein Heimspiel steht noch an, da verspricht Benson ein konzentrierten Spiel ohne Experimente: "Bei cachito läuft derzeit nichts nach Plan, aber das macht Fram umso gefährlicher. Die könnten jetzt versuchen, ihre Saison durch irgendwelche Harakiri-Aktionen zu retten,jetzt wo die Abstiegsgefahr bei dem Chaos bei Vikingur vermeintlich nicht mehr so gegeben ist. Da müssen wir auf der Hut sein!"

Die Hinrunde retten - nichts anderes kann das Ziel der lusigen Eseltruppe sein, wenn an den kommenden Wochenenden die Spiele gegen Keflavik, Hafnarfjordur und Flölnir anstehen, die man allesamt sicherlich als schwere, wenn auch lösbare Aufgaben bezeichnen könnte, weswegen auch Trainer Remo Scarel verlauten ließ, man werde zwar auf der Hut sein, sich jedoch sicher nicht - SICHER NICHT! - vor irgendeinem Gegner auf dieser großen, weiten - grauen, verlorenen - Welt einschüchtern lassen, heiße er auch Fjölle und sei amtierender Meister, schließlich habe man ja schon ganz andere Gegner und so weiter, was er dann in einem halbstündigen Monolog noch auszuführen gedachte, bevor er schließlich - sichtlich noch vertieft in seine Ausführugnen - von unserem Reporter unterbrochen wurde und - nun sichtlich verärgert über die Unterbrechung seiner philosophischen Ausführungen - letzten Endes - mit Mühe von seinem Präsidenten zurückgehalten - den Gang in die Umkleidekabine zu seinen Spielern antreten konnte, die dort schon sehnsüchtig auf ihren so heiß geliebten Trainer warteten und - vor lauter Langeweile - bereits angefangen hatten, sich gegenseitig an den Füßen zu spielen, was den Trainer schließlich - noch immer (oder schon wieder?) verärgert - zu der Aussage verleitete, man sei ja nun hier nicht im Kindergarten und im Puff schon gar nicht und überhaupt stünden ja nun schwere Spiele an und man sollte sich doch nun bei dem ganzen Chaos und den langen Sätzen wenigstens ordentlich bei den Lesern entschuldigen, die sich den ganzen Schrott - auf der Suche nach ein wenig Sinn in diser (grauen, verlorenen) Welt - auch noch lesen, was diese nun - sei's aus ernsthaft schlechtem Gewissen oder aber aus Angst vor den Konsequenzen - hiermit auch ausdrücklich getan haben möchten und um Entschuldigung bitten!

Normalität ist in Kopavogur eingezogen: Auswärts schlecht, zu Hause hoch motiviert, und mal wieder in der Tabelle auf dem Weg nach unten - eigentlich sollte man sich an dieses Bild zur Saisonmitte gewöhnt haben. Nur die Europapokalspiele, die in den letzten Spielzeiten für meist erfreuliche Abwechslung sorgten, fehlen. Die Fans müssen für derartige Abwechslungen ins Nachbardorf Reykjavik fahren, wo zwei Mannschaften dem zweifachen Meister derzeit kräftig die Schau stehlen. Trainer Schluri bleibt davon unbeeindruckt, und zur großen Überraschung aller findet auch der sonst in solchen Situationen äußerst ungehaltene Vereinspräsident keine Worte mehr. Na gut, dreimal Reykjavik steht nun für HK an, darunter der schwere Gang zum Tabellenführer. Vielleicht rastet der Vereinspräsident dann endlich mal wieder aus - schließlich muss ja irgendwie mal wieder Leben in die Bude kommen! Die letzten Pressekonferenzen waren zumindest sterbenslangweilig.

"Was wir auch machen, es ist falsch. Wollen wir sparen, dann hätte 1 Tor mehr den Punkt bedeutet, werfen wir die Tore mit vollen Händen zum Fenster raus, dann lassen es auch die Gegner krachen. Und wie schon so oft in den vergangenen Saisons sind wir die Schiessbude der Liga. Warum nur meinen alle ausgerechnet gegen uns ihre Punkte holen zu müssen? Warum trifft es mal nicht ein anderes Team?"
 
Verzweiflung macht sich breit bei Fram Reykjavik. Das obige Zitat aus der jüngsten Pressekonferenz zeigt ganz deutlich wie niedergeschlagen die Verantwortlichen des Vereins momentan sind. Ein Blick auf die Tabelle zeigt aber auch warum: der Zug für die internationalen Plätze ist wahrscheinlich schon ohne Fram abgefahren und mit 3 weiteren Teams muss man sich um die Plätze 7 und 8, die den Klassenerhalt bedeuten, rumschlagen. Alles im allem wirklich keine sehr erfreuliche Situation. Aber bisher hat es Fram immer geschafft die Liga zu halten. Und das soll auch in diesem Jahr nicht anders sein.