Valur Reykjavík

Stop! Noch ist es nicht soweit. Es sind noch drei Spiele zu spielen. Stadtrivale KR Reykjavik hat noch die Möglichkeit Valur die Scheibe vor der Nase wegzureißen. Allerdings heißt es drei Punkte Rückstand aufzuholen.
Valur hat zwar vom Spielplan her die schwierigeren Partien zu meistern um Meister zu werden. Ein Heimspiel im Rücken, doch stellen sich die zwei Auswärtsspiele wie eine Mauer vor der Meisterschaft auf. Kann Valur diese Mauer durchbrechen oder sogar Umgehen? Oder bleibt Keyser Soze an der Mauer kleben? Das würde bedeuten, dass Valur in den UEFA-Cup muss. Manche Menschen nennen ihn auch Verliererpokal. Sieht das Trainer Keyser Soze genauso? Wir haben es endlich geschafft in der spannendsten Phase der Saison ein Exlusiv-Interview von Keyser Soze zu bekommen. Schauen wir mal rein:



Valur Express:
Sie stehen kurz vor ihrer ersten Meisterschaft. Sie haben die Möglichkeit Geschichte zu schreiben als erster isländischer Meister. Wie sehen sie die Situation?

Keyser Soze:
Geschichte ist mir Egal. Ich will Erster werden. Der Zweite ist der erste Verlierer.

VE:
Was würde das bedeuten, wenn sie nicht Meister werden?

KS:
Ich gehe nicht davon aus, dass wir nicht Meister werden.

VE:
Sie scheinen ihrer Sache sehr sicher zu sein. Haben sie keine Angst zu Versagen?

KS:
Ich bin mir bombensicher. Und jetzt entschuldigen sich mich bitte. Ich muss noch meinen Flieger kriegen.

Und schon ist er weg. Ein kurzes aber eindeutiges Interview. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht mit so einem Trainer, der so zielstrebig ist, Meister zu werden.

Aber die Fans hoffen trotzdem auf Schützenhilfe. Die Esel von Remo Scarel müssen noch gegen den Stadtrivalen KR ran. Und die wollen unbedingt noch zum Europa-Cup zugelassen werden. Vielleicht ein Vorteil für Valur. Doch lassen wir jetzt die Worte ruhen und dafür nächste Wochen den Ballen rollen.

Zwischen Weihnachten und Neujahr herrscht ruhe auf der Insel. In Reykjavik hört man keinen Ball springen und man sieht keinen Profifußballer laufen bzw. trainieren. Die kurze Pause vor dem Saisonende nutzt jedes Team zu regenerative Zwecke. Doch schon bald wird es weiter gehen. Vor allem in Reykjavik im Vereinshaus von Valur Reykjavik ist die Spannung deutlich spürbar. Denn die Mannschaft um Trainer Keyser Soze und seinem Co-Trainer Kobayashi steht kurz vor der Meisterschaft. Sechs Spiele fehlen noch. Also in drei Wochen wird der Meister gekürt.



Sobald die Raketen verschoßen sind, beginnt das Training der Hauptstadtmannschaft Valur Reykjavik. Die Spieler sind hochmotiviert. "Man hat die Chance in die Geschichte einzugehen. Erster isländischer Meister! Wenn das nichts ist?!" Bis jetzt sieht es so aus, als könnte nur KR Reykjavik Valur gefährlich werden. Der Stadtrivale ist mit sechs Punkten Rückstand der erste Verfolger.

Doch erstmal wird die Ruhe genossen. Bis Silvester! Also rutscht gut rüber meine Kontrahentinnen, Kontrahenten und mein Ligaleiter DrOtze. Damit isländische Meisterschaft weiter so spannend bleibt und die darauffolgenden ebenfalls.

Jetzt ist sie da. Die langersehnte Tabellenführung hat den Weg zu Valur Reykjavik gefunden. Obwohl ZAT 10 nur 3 aus 9 möglichen Punkten hergab. Bei FH Hafnarfjordur gab es gleich eine 3:0-Niederlage. Zuhause zeigte man seine Klasse. Doch einmal mit einem weinendem und lachendem Auge. Gegen die neue Trainerin Isabella von Fylkir Reykjavik musste man mit 4:5 die zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen. HK Kopavogur zeigte dagegen keine Gegenwehr und wurden daher mit 4:0 wieder aus dem Stadion entlassen.



Man freut sich sicherlich in Reykjavik über die Tabellenführung. Doch ist man mit der mageren Ausbeute an diesem Donnerstag nicht zufrieden. Es fehlte das Zähnefletschen und der Kampf. Vor allem das Spiel gegen den Tabellen letzten lässt die Freude über die Tabellenführung kleiner werden. Außerdem kann der erste Platz nächsten Donnerstag schnell wieder weg sein. IK Akranes ist nur einen Punkt hinter Valur und die nächsten Verfolger kommen schon mit drei Punkten Rückstand (Fram Reykjavik) und vier Punkten Rückstand (KR Reykjavik). Dabei können die zu letzt beiden genannten Vereine Valur einen schwarzen Donnerstag bescheren. Je näher das Ende rückt, desto schwerer scheint es zu werden, die Meisterschaft für sich zu entscheiden.

Platz 2, 45 Punkte! Ja, sieht so aus, als würde sich Keyser Soze in Island wohlfühlen. Doch die Situation auf der Insel spitzt sich zu. Immer mehr Trainer finden den Weg nach Island. Zuletzt fand Trainerin Isabella nach Reykjavik. Bei den Reserven muss sich der Rest der Liga ernsthafte sorgen machen. Aber beim Stadtrivalen herrscht noch stillschweigen über die Strategie.



Jedenfalls sind es nur noch zwei Punkte bis zur Tabellenführung. Und die wird sich nicht mehr all zu lang auf sich warten lassen. Schließlich hat man mit 48 Treffer den besten Sturm in der Liga. Aber viel Zeit bleibt nicht mehr. Denn es sind nur noch 12 Spieltage bis sich die Meisterschaft endgültig entscheiden wird. "Wir müssen jetzt schauen, dass wir zum dritten Platz noch einen größeren Vorsprung herstellen und den Vorsprung von IA Akranes endlich vernichten.", erklärt uns Co-Trainer Kobayashi.

Seit sieben Spieltagen ist nun schon Valur Reykjavik ungeschlagen. Die Vereinsführung ist momentan zufrieden mit der Leistung. Man will mit der Mannschaft unter den ersten Drei sein. Sieht also momentan gut aus für Valur. Doch Coach Keyser Soze ist noch nicht zufrieden. Denn eine Mannschaft steht noch vor seiner Mannschaft. Er möchte Meister werden, um dann in die Champions League einzuziehen. Um das zu bewerkstelligen soll Valur Reykjavik die restlichen 15 Spieltage ungeschlagen bleiben.
 

 
Man trainiert auch schon fleißig. Jeder Spielzug wird automatisiert und die Gegner analysiert. Auch das Werkzeug wurde verbessert. Mit Hilfe vom Sponsor (Puma) hat die Mannschaft neues Schuhwerk, sowie Bälle bekommen. "Wir wollen beste Vorraussetzungen haben und eine hochkonzentrierte Mannschaft, die natürlich topfit ist.", erklärt uns Co-Trainer Kobayashi.
 
Diese Woche wird es sehr interessant. Denn wenn der Erste gegen den Zweiten antritt und noch dazu in der Rückrunde, dann wird können schon die Weichen für die Meisterschaft gestellt werden. Eine hervorragende Situation um gleich das neue Equipement auszuprobieren. "Fakt ist, dass wir ungeschlagen bleiben wollen.", so Kobayashi.
 
Man darf gespannt sein, ob man auch ohne Jet ein Überflieger bleibt und ob die es an diesem Donnerstag einen neuen Tabellenführer geben wird. Remo Scarel bekommt bestimmt schon das große Zittern. Zumindest hört man nichts aus der Ecke. "Er hat sich zwar heimlich an die Tabellenspitze gestellt. Aber heimlich wird niemand Meister.", tönt es aus dem Vereinshaus in Reykjavik.

Ja, da kann man schon mal feiern. Nach dieser gelungen Hinrunde. Schließlich konnte man damit nicht rechnen, noch auf den dritten Platz vorzustoßen. Da man jetzt auf einer für die Rückrunde guten Position steht, ist Valur hochmotiviert.
 
Zum Start der Rückrunde trifft man wieder auf die Stinkbomber von Island. Sollte ein leichtes Spiel für Valur werden. Denn irgendwie scheint es beim Stadtrival zu kriseln. Zumindest hört man nichts mehr von elkbert. Ist vielleicht auch besser so. Man will gar nicht wissen auf welche ausgefallenen Tricks er wieder kommt.
 

 
Um das Derby-Wochenende zu komplettieren, bleibt noch zu erwähnen, dass die weiteren Gegner KR und Fram Reykjavik sind. Von beiden hat man bisher noch nie was gehört. Beim einen Hilft es anscheinend was - Fram ist zweiter - und beim anderen hilft es nichts - Platz 6. Auf jeden Fall wir es ein schwerer Spieltag für Valur. Sind schließlich alle harte Gegner.

Wie kommt man zu so einer Überschrift, wenn man "nur" fünfter in der Tabelle ist? Ganz einfach. Es geht nicht um Platzierungen. In der Presse macht Valur eine Schlagzeile nach der anderen, obwohl man nicht Erster oder Zweiter ist. Anscheinend ist es in Island wie bei den US-Promis. Was uninteressant erscheint, wird erst gar nicht erwähnt. "Pech für die anderen Teams! Wir stehen gerne im Rampenlicht. Außerdem lohnt sich das auch noch finanziell."

Sportlich gesehen, versucht Valur Aufwind zu bekommen. Wenn man auf dem fünften Tabellenplatz überwintern muss, ist das eine solide Grundlage für die Rückrunde. Jedenfalls ist man von den Abstiegsplätzen weg. Auch wenn noch keine Abstiegsplätze in der Tabelle markiert sind. Nach vorne ist es ebenfalls aussichtslos. Sieben Punkte vom UI-Cup weg. Man kann also schlußfolgern, dass Valur in der Mitte der isländischen Tabelle hängt.

Ein lächerlicher Punkt, ein Minipünktchen lassen Valur zwei Plätze abrutschen und die Spitze noch weiter in die Ferne rücken. Mittlerweile sind es nämlich schon 13 Punkte auf Vikingur und sieben auf einen internationalen Startplatz. Und das ist dämlich.
"Am meisten ärgert mich die 1:0 Niederlage bei Vikingur", ärgert sich Kobayashi. Ja, man hat gegen die ehemals stinkenden Stadtrivalen zurecht verloren. Der Tropfen auf dem heißen Stein war dann noch das Unentschieden gegen den trainerlosen KR Reykjavik. "Die Niederlage gegen Fram Reykjavik tut da schon gar nicht mehr weh.", lässt uns der Co-Trainer wissen und fügt hinzu: "Die Sinne ist nämlich schon nach dem zweiten Spiel taub vor Wut. Sie hätte Keyser Soze in der Kabine sehen sollen und unter der Woche auf dem Trainingsplatz." Man kann sich vorstellen, dass das dem Trainer der Spieltag keinen Spaß gemacht hat. Dementsprechend mussten die Spieler im Training die Laune des Trainers ausbaden. Am nächsten Spieltag kann das ja nur besser werden. Oder?

Momentan steht alles im Zeichen der Vier. Vier Punkte am Wochenende, vierter Platz in der Tabelle und vierzehn Punkte auf dem Konto. Und wenn man sogar noch weitergeht, dann hat Valur auch noch vierundvierzig Torkontigent. Was will uns die Vier sagen?

^{Halbzeitstand.}
"Wir wissen nicht was die Zeitung davon hat, mit der Vier herrumzujonglieren. Für uns jedenfalls hat das keine Bedeutung. Hoffe ich zumindest. Schließlich wollen wir auf dem Holzplatz nicht bleiben.", erklärt Co-Trainer Kobayashi. Und wie sieht das Head-Coach Keyser Soze? "Er ist nicht abergläubisch! Wenn dann verbreitet er nur den Aberglauben."
Die Experten hören jeden Falls nicht auf über die Vier zu diskutieren und zu philosophieren. Schließlich kommt die Vier auch in der Mannschaftsformation vor. Denn Valur spielt ein 4-4-2-System. Analysten glauben, wenn man die Quersumme des Systems nimmt und sie durch vier teilt. Dann erhält man den TK-Verbrauch für die nächsten vier Spiele. "So einen Schwachsinn hab ich selten gehört.", lacht Kobayashi. "Denn erstens kann man nicht 2,5 TK verbrauchen und zweitens spielen wir hier Fußball und nicht irgendein doofes Play-By-Email-Game. Hier spielen Menschen gegen Menschen!"
Egal was jetzt stimmt. Wir werden auf jeden Fall die Vier verfolgen. Vielleicht taucht sie ja wieder in der nächsten Woche auf.

Valur kommt jetzt nach sechs Spielen auf 10 Punkte und steht damit auf dem vierten Tabellenplatz. Dafür sorgten in Spiel vier und fünf zwei Siege. Die sechste Begegnung musste bedauerlicherweise abgegeben werden.


_{Der isländische Stürmer Helgi Sigurđsson rackert sich durch die Abwehr.}

Helgi Sigurđsson erzielte in zwei Spielen drei Tore und trug maßgeblich zu den beiden Siegen von Valur Reykjavik bei. In Keflavik bereitet die Nummer 10 von Valur der heimischen Abwehr schweres Kopfzerbrechen. Mit dem Führungstor in der 9. Minute aus 28 Meter ins linke obere Eck erzielt Sigurđsson ein Traumtor. Auch am 2:0 war Sigurđsson mit einem maßgeschneideter Pass an seinen jungen Sturmpartner Hafţór Ćgir Vilhjálmsson beteiligt. Die Endgültige Entscheidung für Valur erzielt wieder Helgi Sigurđsson in der 76. Minute als er zwei Abwehrspieler (s. o.) aussteigen lässt.

Auch im einzigen Heimspiel gegen IA Akranes der Woche behielt Valur Reykjavik eine saubere Weste. Der 21-jährige Hafţór Ćgir Vilhjálmsson markiert kurz vor der Pause in der 44. Minute den Führungstreffer. Während der ganzen Spielzeit bleibt Akranes absolut harmlos und in der Schlussviertelstunde setzt Helgi Sigurđsson den Schlusspunkt. Reykjavik besiegt Akranes mit 2:0.

Breidablik Kopavogur hingegen zeigte Valur gegenüber keinen Respekt. Kopavogur lässt Reykjavik ziemlich alt aussehen und erzielt drei Tore. "Der Mannschaft fehlt noch die nötige Kondition um drei Spiele in der Woche durchzuhalten.", erklärt Co-Trainer Kobayashi.