ÍA Akranes

"Das passiert wenn man den Spielern erlaubt Zeitungen zu lesen" so Thies, der Trainer des IA Akranes, auf die Frage wo denn seine Spieler wären.

Hintergrund ist die Berichterstattunng der isländischen Medien über den Generalstreik in Griechenland nachdem dort aufgrund der Überschuldung und wegen der durch die alte liberal-konservative Regierung gefälschte Bilanzen von der EU Sparmaßnamen und Lohnkürzungen beschlossen worden waren. Dies erinnerte die Spieler an die Kürzung ihrer eigenen Bezüge. Nachdem sie also nun gelernt hatten, was ein Streik ist, beschlossen sie dies auch zu versuchen. Ihre Forderung orientiert sich an den Lufthansa-Piloten: Es dürfen nur noch Isländer in der ersten Mannschaft spielen und dazu wollen sie noch 10 % mehr Gehalt. 

"Wie wir das aufbringen sollen und wie wir vor allem nur mit Isländern in der Champions-League überleben sollen, ist mir noch ein Rätsel, aber leider haben die Spieler erkannt das die die Arbeitsleistung bringen am längeren Hebel sitzen, so ein Mist!"

Ob wohl bald auch wieder über Fussball geredet wird? Das ist ein Niveau hier...

Ein klärendes Gespräch unter Männern und schlussendlich wohl die Intervention des Verbandspräsidenten Dr. G. Friedensfürst Otze haben dafür gesorgt, dass Thies noch eine allerletzte Chance bei Akaranes erhält und dies wohl auch nur, weil er versprach, nicht mit so einer Scheiße wie Schneeballwerfen oder Benson-Bashing anzufangen. Dieses sollte nun aber auch nicht zu schwer werden, denn auf so niedriges Niveau wird sich selbst Thies nicht begeben können (für Marco Safar und alle anderen die dieses Wort nicht kennen: klick *g*) und so steht einer glanzvollen Zukunft wohl nichts mehr im Wege und Akranes wird weiterhin die erfolgreichste Mannschaft auf dieser Insel bleiben auch wenn der Trainer offenbar noch immer von der schönen Zeit in der Bundesliga träumt, aber diese sind ja nun Vergangenheit, nun gilt es in Island durch die Provinz zu tingeln und gegen klangvolle Namen wie Fjardabyggd und Kopavogur zu spielen. Es hätte aber auch schlimmer kommen können, man könnte ja auch in Österreich spielen müssen, nee so tief wird man niemals sinken...

Nach seinem unentschuldigten Fernbleiben von den Spielen wird Thies beim IA Akranes wohl die fristlose Kündigung bekommen. "Neben Klausurvorbereitungen und anderen Terminen scheint keine Zeit mehr bei unserem Trainer vorhanden zu sein und wenn er dann einen Tag lang nicht mal seine Mails abfragt, ist er als Trainer nicht tragbar" so der Präsident.

Der Trainer versuchte sich zu entschuldigen: "Ich dachte, ich hätte gesetzt als ich die Pressekonferenz gab, am Donnerstag habe ich leider keine Mails abgeholt, sonst wäre mit mir die Mail des LL von Mittwochnacht sicher nicht entgangen und es wäre mir eingefallen das ich noch setzen muss. Vielleicht hat der Präsident Recht und ich bin nicht der richtige für den Job, bzw. sollte in eine Liga wechseln in der ich eher erinnert werde. Ich werde bis morgen darüber nachdenken und dann meine Entscheidung bekannt geben, sofern der Präsident mir nich zuvor kommt..."

"Alter Schwede, so einen Mist habe ich ja in meiner gesamten Torrauschzeit (Anm. d. Red.: 8 Jahre) noch nicht lesen müssen, Mr. Sieben Prozent scheint durch die NRW-Jungs (Anm. d. Red.: Rüttgers und Pinkwart) derart verunsichert zu sein, dass er keinen klaren Satz mehr heraus bringt" so Thies, der Trainer vom Tabellenzweiten IA Akranes bei der Lektüre der mörgendlichen Zeitung, vollkommen ignorierend, dass er dies ja immer mit seiner täglichen Pressekonferenz verbindet und so kein Wort geheim bleibt.

Nach einigen Sekunden ungläubigen Schweigens bricht im Saal lautes Gelächter los und Thies wird sich den 200 Journalisten gewahr, leicht errötet scheint er sich gezwungen zu fühlen noch etwas hinzuzufügen: "Ach ja, ihr seid ja auch noch da, nicht das ihr das in den falschen Hals bekommt, der MwSt. ist ein echt super Typ, der hat nen Grill und alles, aber momentan scheint er, aufgrund seiner steten Medienpräsenz, so durch den Wind, dass er leicht merkwürdig ist. Aber nun gibt es ja Gott sei Dank die DVD mit den Steuerhinterziehern und da die CDU panisch versuchen wird, ihre Spender zu schützen, wird es andere Themen als die 7 % Mehrwertsteuer für Hotels geben und er wird ganz bald wieder normal werden, allerdings wird dann pünktlich zur NRM-Wahl die FDP von ihrer großen Steuerreform anfangen und dann wird ihm wieder der Kopf verdreht, aber das ist ja noch hin..." Nach diesem Statement verfallen die aufgeregten Schreiberlinge wieder in andächtiges Schweigen und lauschen dem Trainer über seine Kommentare zur isländischen und europäischen Tagespolitik während wir uns zitternd zurück ziehen...

Wenn der neue Trainer überhaupt etwas nach Akranes mitgebracht hat, dann die Unfähigkeit Auswärts Tore zu schießen. Vielleicht hat er aber auch nur zu oft betont das die Null stehen muss. Wenn es denn wenigstens auch bei den Abwehrspielern gefruchtet hätte, aber die feinen Herren ließen in 3 Spielen ganze 7 Tore zu, kein guter Schnitt.

Wenigstens im Heimspiel brachten die Stürmer die Kugel im Tor des Gegners unter, aber das war ja nun auch schon immer so, Akranes ist nicht wirklich für seine Heimschwäche bekannt und das soll auch in den kommenden Heimspielen so bleiben. Allerdings ist Trainer Thies ja dafür bekannt, jedes Team herunterwirtschaften zu können, wir wissen bis heute nicht, was den Präsidenten geritten hat, diese Flachpfeife einzustellen. Hoffen wir für den Trainer, dass er seinem Ruf nicht gerecht wird, sonst werden wir ihn mit Mistgabeln und Fackeln durch die Stadt treiben!

Auf gehts, Akranes!

Man zählt's herunter in die Tiefen des isländischen Meeres, und wenn's wieder hochkommt bleibt kein Auge trocken. Na denn, wenn's weiter nix iss! Zwei Wochen noch übrigens, zwei Wochen, zwei Spiele, sechs Punkte? Mal schauen, man wird sehen, die Zeit wird's zeigen und so weiter, wie man's auch gern mag, jedem das Seine und so weiter. So geht's eben, mal so, mal so, mal der eine, dann der andere, aber nie alle gemeinsam, weil Solidarität iss halt nich'. Apropos: Den Campus haben sie geräumt, die bösen Burschen von Grün-Weiß, mit Anzeige und allem Pi-Pa-Pongo spielten die Studenten da schon längst nicht mehr, aber wer kann's ihnen schon verübeln? Naja, erleichtert sind wir halt, weil so ganz ohne oben geht's dann doch nicht in der Hölle. Und wenn du da bist, dann bleibste auch erstmal da. Ist ja klar, könnt' ja sonst auch keiner was sehen, wenn's nicht rot wär', und so gesehen macht's dann auch wieder Spaß! Naja, zwei Wochen also, das wird kein Spaß, den kann keiner wegretouchieren, zumal inhaltlich kontrolliert das ja keiner, gell? Also dann: Pfürti!

Schweigen. Einfach mal schweigen. Die Ruhe genießen, die de facto natürlich in ganz Akranes nirgendwo mehr anzutreffen ist, weil alle aufgeregt hin- und herirren und sich die neuesten und allerneuesten Gerüchte erzählen. Und dennoch: Einer zieht sich zurück, hinter große Zäune. So tat es Remo Scarel mit seiner Mannschaft. Kein öffentliches Training für den Rest der Saison, so ordnete es der Esel-Dompteur an. Keine Interviews für die düpierte Presse, keine Parolen für die euphorisierten Fans. Vier Wochen Stille, bis klar ist, ob es für den großen Wurf reicht oder ob vielmehr Valur den Vorsprung von derzeit vier Punkten auf die Esel-Truppe über die Linie retten kann oder aber Kopavogur trotz des kniffligen Restprogramms der lachende Sieger wird. Gönnen wir ihm diese Stille, dem Trainer, der so gerne nach der langen Durststrecke den Meistertitel an sich reißen würde, diese goldene Trophäe, deren Galnz auch die beiden Pokalsiege zusammen nicht annähernd erreichen können. Schweigen wir also mit ihm, halten wir mit ihm die Luft an und warten, was passiert. Und wenn am Ende alle ausatmen, dann wird das Schweigen vielleicht Gold werden.

Nervosität macht sich breit in Akranes. Die Zahl der Zuschauer beim Training nimmt zu, angespannt belauern die alten Herren mit Gehstock jedes Training von IA Akranes. Die Hoffnung ist groß, nach vielen Jahren der zweiten und dritten Plätze endlich wieder die Meisterschaft erringen zu können.
 
Doch nicht nur die Hoffnung, sondern auch die Nervosität steigt von Spiel zu Spiel. Von Seiten der Presse war die Kritik zu vernehmen, man habe bei den letzten beiden 5:0-Heimsiegen über Fjölle und IBV viel zu viele Kräfte gelassen, die im Endspurt fehlen könnten. Doch Scarel reagiert mit Unverständnis auf die Kritik: „Man darf nicht so naiv sein und glauben, dass wir immer mit halber Kraft gewinnen können. Das geht auf die Dauer schief. Wir hatten schon so viele Siege daheim mit 1:0, in denen wir sehr ökonomisch gespielt haben. Die Belohnung für diese Spiele haben wir jetzt, wo wir uns nicht mehr zu Heimsiegen zittern müssen. Die Zeit der Experimente ist definitiv vorbei
 
Fragt sich nur, ob das Konzept am Ende aufgehen wird. In den nächsten Partien komm Fylkir ins heimische Stadion, das auswärts bislang wenig überzeugen konnte. Doch Scarel warnt vor Topse: „Der weiß schon, was er tut und wird alles versuchen, noch den ein oder anderen Extrapunkt zu holen, um nächstes Jahr international dabei zu sein. Aber darauf sind wir vorbereitet“. Auswärts geht’s zu Tabellenführer Valur und Abstiegskandidat Hafnarfjordur: „FH hat noch super Reserven. Das wird interessant zu sehen, wann sie diese einlösen wollen. Auch da muss man auf Überraschungen vorbereitet sein. Bei Valur wird’s langsam eng mit der Energie. Was da möglich ist, wird man sehen
 
Anspannung pur also in Akranes. Die Angst davor, dass die von Scarel noch zuletzt angekündigten Überraschungen, die angesichts der ungewöhnlich hohen Reserven nahezu alelr Teams geradezu in der Luft zu leigen scheinen, ausgerechnet die Esel-Truppe selbst treffen könnte, ist allgegenwärtig.

Zehn Spieltage sind es noch in der isländischen Liga. Der Kampf um die Meisterschaft hat endgültig begonnen und derzeit steht etwas überraschend Valur auf dem ersten Rang. Die mutigen Angriffe des Teams von Martin O'Neill waren auch notwendig, stehen die anderen Konkurrenten HK, KR und IA kräftemäßig deutlich besser dar. Nicht nur deshlab sieht Remo Scarel die Valurnesen nicht als Hauptkonkurrent an: "Wir haben noch sechs Heimspiele, Valur nur vier, außerdem gehen ihnen langsam die Kräfte aus. Sie müssten schon viel riskieren, um die Restchance zu wahren. Trotz ihrer vier Punkte Vorsprung halte ich sie daher eher für den Außenseiter im Vierkampf", so der Trainer.
 
Besser stehen die Chacnen Scarel zufolge da schon für KR und HK: "Wobei KR nur noch vier Heimspiele hat. Das wird schwer, aber die Jungs sind zu besonderen Taten fähig und haben noch das ein oder andere machbare Auswärtsspiel vor der Brust. Von daher wird mit ihnen noch zu rechnen sein." Als größte Gefahr zum gegenwärtigen Zeitpunkt sieht der Trainer jedoch HK, denn "die haben noch sechs Heimspiele und wie so oft schon großartige Kraftreserven."
 
Trotz aller Spekulationen sieht Scarel die Situation aber noch als vollkommen offen an: "Der besondere Faktor wird sein, wie die anderen Teams sich verhalten werden. Mal sehen, wer da noch den einen oder anderen überraschenden Auswärtsdreier landen möchte. Die Zeit der Überraschungen dürfte wahrscheinlich noch vor uns liegen", orakelte der Trainer.

13 Spiele noch, alles prima: Weiterhin Tabellenführer, die Konkurrenz dahinter, was könnte schöner sein? Doch was nun? Drei Auswärtsspiele am Stück, oh weh! Das Ende der Tabellenführung? Nicht doch, nicht doch, auch in vergangener Zeit gab's immer mal Auswärtspunkte und auch diesmal soll's so sein. Mal schauen, was Thors Interimstrainer, Vikingur und Fram dem so entgegen zu setzen haben. Wie viele wohl bluten müssen? Interessant wird's werden, wie sehr Remo allein auf seine Heimstärke setzen wird oder ob er versucht, schon frühzeitig mit größerem Einsatz davon zu ziehen. Man wird's abwarten müssen!
 
Und außerhalb von Akranes? Durchhalteparolen bei Valur, die von Fehlern der Konkurrenz zu profitieren hoffen, verständliche Unlust bei Kopavogur angesichts des Royal-League-Starts, den man auch in Akranes zunehmend als unnütze Zusatzbelastung empfindet, aber dennoch auch dieses Jahr wieder mitmacht und äußerst kritische Worte in Fjölle, die es imemr unwahrscheinlicher erscheinen lassen, dass Benson noch ein weiteres Jahr in Island dran hängen wird. Dass er sich bereits nach Alternativen umsieht und den Markt sondiert (wie man so schön in etwas anderem Zusammenhang sagt), dürfte klar sein.