HK Kópavogs

Das Bild, das HK Kopavogur derzeit abgibt, ist weiterhin zwiespältig: In der Royal-League kann man halbwegs ordentlich mithalten, wohingegen in der heimischen Urvalsdeild Karla weiterhin Magerkost angesagt ist. Auch aus den letzten drei Spielen gelang HK lediglich im Lokalderby gegen die offensichtlich vollkommen unmotivierte Mannschaft von Breidablik ein Sieg.
Die rote Laterne (zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte!!) scheint allerdings die Vereinsspitze nicht sonderlich zu stören: "Diese besondere Auszeichnung wollten wir auch mal wieder haben" hieß es auf der Pressekonferenz nach einer blamablen Vorstellung beim Aufsteiger Fjölnir Reykjavik - und man hatte nicht den Eindruck, dass dies ironisch gemeint war.

Ach ja, Fjölnir. Dafür, dass der Trainer sich über das Wetter und teures Bier beschwert spielt seine Mannschaft (noch) bemerkenswert erfolgreich. Woran man erkennt: Die Isländer wissen mit diesen Bedingungen umzugehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Was wird nur passieren, wenn die Spieler sich ihren Trainer zum Vorbild nehmen...?

Auch die letzten Ligaspiele von HK Kopavogur waren geprägt von katastrophalen Leistungen, Unkonzentriertheiten und über weite Strecken sogar Lustlosigkeit! Da kann auch das 4:1 gegen KR Reykjavik nicht darüber hinwegtäuschen, dass beim Vizemeister allerhand in Unordnung geraten ist. Fast könnte man meinen, dass man immer noch die Ergebnisse der vergangenen Saison feiert anstatt sich auf das Wesentliche auf dem Platz zu konzentrieren.
In diesem Zustand reiste man dann im Royals-Cup nach Frederikstad - der Beobachter fragte sich, ob Kopavogur dort Island überhaupt würdig vertreten kann. Die Vereinsspitze sah dem Spiel optimistisch entgegen: "Wir sind stolz darauf, in diesem Wettbewerb Island vertreten zu dürfen und fahren mit großen Erwartungen nach Frederikstad". Naja, die leisen Töne kommen auch in Kopavogur immer mehr ins Hintertreffen. Doch immerhin konnte man etwas Schadensbegrenzung betreiben: Mit einer 0:1 Niederlage fuhr man nach Hause und fertigte dann im zweiten Spiel den schwedischen Gast aus Halmstad mit 5:0 ab! Hoffen wir, dass dieses Ergebnis Auftrieb für die nächsten Spiele in der Urvalsdeild Karla geben.

Mit Geheimtraining und leisen Worten wollte HK Kopavogur in die neue Saison erfolgreich starten - und gegen den Meister IA Akranes ging das Konzept noch auf. Der 2:0 Sieg zeigte jedoch den Beobachtern der nachfolgenden Gegner Fylkir Reykjavik und IB Keflavik die Schwächen, die von diesen beiden Mannschaften dann gnadenlos ausgenutzt wurden. Zudem wurde man das Gefühl nicht los, dass die Mannschaft von Kopavogur nicht ganz bei der Sache war und alles nicht besonders ernst nahm. Auf diese Weise wird man mit der Tabellenspitze nichts zu tun haben, außer man dreht die Tabelle um. Man fragt sich: Was hat diese Mannschaft in der Vorbereitungsphase überhaupt gemacht? Aus Vereinskreisen ist zu hören: "Wir sind uns noch nicht einig, welche Ausrede wir nehmen."

Interessant wird demnächst die Begegnung zwischen Aufsteiger Fjölnir Reykjavik, der einen beachtlichen Start verzeichnen konnte, und dem Lokalrivalen und Pokalsieger Valur. Trainer Benson stapelt dabei erst mal tief und veweist auf die schlechte finanzielle Lage beim Aufsteiger. Dann sind Wir mal gespannt, ob die tibetanischen Brathähnchen dem Angriff der Pleitegeier widerstehen können.

Die neue Saison wirft schon früh ihre Schatten voraus. Da liest man vom Double, von Vorbereitungen auf Mallorca, vom kalten und unfreundlichen Klima in Island - und was sagt die Vereinsführung des Zweiten der letzten Saison (egal aus welchem Wettbewerb)? "Nix." Immerhin nach mehrmaligem Nachhaken: "Wir haben eine schwere Saison vor uns und wollen bestmöglich abschneiden." Und zur Konkurrenz? "Nix." Kommentarlos.

In der Saisonvorbereitung wurde besonderer Wert darauf gelegt, nicht in den Süden zu fahren. "Wir spielen hier in Island die Meisterschaft und nicht am Mittelmeer" war die etwas unfreundliche Antwort auf die Fragen verschiedener Pressevertreter. Der Versuch, einmal die Manschaft beim Training im heimischen Kopavogur zu beobachten, wurde übrigens vereitelt. Das Trainingsgelände darf nicht von mannschaftsfremden Personen betreten werden, und auch aus der Ferne wird durch entsprechende Sichtschutzmaßnahmen eine Beobachtung unmöglich gemacht. Wobei der längere Zeit um das Trainingsgelände umherstreifende Reporter sich irgendwann die Frage stellt, dass man doch zumindest vor und nach dem Training die Spieler bei der An- und Abfahrt sehen müsste. Der Parkplatz in der Nähe bleibt leer und der Verdacht wird groß, dass das Training doch an anderer Stelle stattfindet...

Wir können nur noch gespannt auf das erste Spiel der Saison blicken. Hier empfängt der Vizemeister gleich den Meister IA Akranes, was natürlich hohe Erwartungen weckt.

Das hatte sich HK Kopavogur anders vorgestellt: Man verlor zwar in den vergangenen drei Spielen nicht, aber verlor einen weiteren Punkt auf Tabellenführer IA Akranes. Der Rückstand von 8 Punkten ist wohl noch rechnerisch aufholbar, nur besonders wahrscheinlich ist das nicht mehr. Dafür muss man zudem aufpassen, den zweiten Platz am Ende nicht noch zu verlieren: Valur Reykjavik setzt wohl zu einem furiosen Schlussspurt an und hat mittlerweile nur noch 5 Punkte Rückstand! Zu den Spielen: Es gab in allen drei zurückliegenden Spielen immer einen Sieger. Gegen KF Fjardabyggd war es noch knapp HK Kopavogur, bei den anderen beiden Spielen waren es aber die Zuschauer! Schon das 2:2 gegen Fram Reykjavik war hart umkämpft, doch beim rasanten 3:3 bei Fylkir Reykjavik zeigte HK Kopavogur, dass man auch auswärts kämpfen kann. Die letzten drei Spiele bringen nun noch eine Menge Spannung, was die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe angeht.

Nichts gewonnen - nichts verloren, so könnte man die vergangenen drei Spiele von HK Kopavogur bewerten. Und das Thema Achterbahn lässt die Mannschaft immer noch nicht los. Aber der Reihe nach: Die Begegnung beim ambitionierten Valur Reykjavik (diese Mannschaft will ja noch unbedingt ins internationale Geschäft) wurde fast zu einem Desaster: Mit 3:0 Toren ergab man sich wieder einmal ohne Gegenwehr auf des Gegners Platz. Ein völlig anderes Bild ergab sich im darauffolgenden Spiel gegen IA Akranes: Mit 5:0 Toren wurde der Tabellenführer regelrecht vom Platz gefegt. Und auch IB Keflavik bekam beim 1:4 zu spüren, was es heißt, wenn der Achterbahnzug von HK Kopavogur mal wieder Fahrt aufgenommen hat.
Noch 6 Partien sind in dieser Saison zu spielen, der Rückstand auf den Tabellenführer beträgt jedoch weiterhin 7 Punkte. Ob das noch aufgeholt werden kann? Die Vereinsspitze gibt sich optimistisch: "Wir haben zwar immer wieder einen Durchhänger, aber Trainer Schluri gelingt es immer wieder, die Mannschaft zum richtigen Zeitpunkt zu motivieren. Wenn es nicht richtig läuft kann er schon mal sehr laut werden." Wir sind gespannt auf die kommenden Spiele. Übrigens gibt es weiterhin wenigstens eine Konstante bei HK Kopavogur: Trainer Schluri schweigt in der Öffentlichkeit.

Puh, 3 Spiele habe ich nun von HK Kopavogur gesehen, und diese erinnerten tatsächlich etwas an eine Achterbahnfahrt! Zunächst kam das Derby beim Lokalrivalen Breidablik, das HK sehr souverän mit 4:1 für sich entscheiden konnte - HK spielte konzentriert und ließ während des gesamten Spielverlaufes nichts anbrennen. Doch schon im Spiel gegen den Vorletzten, FH Hafnarfjordur, schlichen sich wieder verstärkt Schlampereien in der Abwehr ein. Jedoch dank einer konzentrierten Leistung der Stürmer konnte doch noch ein 4:2 Sieg eingefahren werden. Und dann kam das Spiel bei KR Reykjavik - ein Spiel, über das man am besten den Mantel des Schweigens breiten sollte. Die Spieler trotteten lustlos über das Spielfeld, man spielte wie ein Abstiegskandidat. Da KR jedoch nicht den Mut hatte, viel gegen HK Kopavogur zu unternehmen, blieb es bei einer für den Tabellenzweiten schmeichelhaften 1:0 Niederlage.
Die Vereinsleitung äußerte sich nicht besonders begeistert über die Niederlage, aber angesichts eines trotzdem langsam dahinschmelzenden Vorsprungs des Tabellenführers IA Akranes hofft man, diesen doch noch abfangen zu können.
Mit einer derartigen Leistung hat es HK Kopavogur in den nächsten Spielen extrem schwer: Auswärtsspiele bei Valur Reykjavik und IB Keflavik - derzeit die Nummern 3 und 5 in der Tabelle - sowie ein Heimspiel gegen den Tabellenführer: Hier sind voller Einsatz und höchste Konzentration gefragt! Eines ist klar: Es werden spannende Spieltage!

Kopavogur ist tiefste Fußballprovinz. Zwar spielen gleich 2 Mannschaften dieser Stadt in Islands höchster Spielklasse, doch stellt das einen Berichterstatter normalerweise nicht vor das Problem, sich vor seiner Redaktion dafür rechtfertigen zu müssen, dass er Woche für Woche keine Berichte schickt - es fällt einfach nicht auf. Selbst dann nicht, wenn einer der Vereine im Halbfinale des nationalen Pokals ausscheidet, wie in der vergangenen Saison passiert.
Mit der Ruhe ist es aber nun leider vorbei - HK Kopavogur, schlecht in diese Saison gestartet, steht nun schon seit einigen Spieltagen auf Lauerstellung auf Platz 2 hinter IA Akranes. Und in der Redaktion reibt man sich die Augen und fragt: Wie konnte das passieren? Und ich muss leider sagen: Ich weiß es nicht - ich habe kein Spiel gesehen... Immerhin erhielt ich Unterstützung von der Vereinsspitze (Trainer schluri ist leider immer noch nicht zu Gesprächen bereit), so dass mittlerweile klar ist: Eine unbeständigere und unzuverlässigere Mannschaft als HK Kopavogur hat es bisher kaum gegeben! Auf bravouröse Partien folgen Vorstellungen, die eines Abstiegskandidaten würdig sind und umgekehrt. Es hat den Anschein, dass Trainer schluri die Beobachter der Konkurrenz gezielt zu verwirren sucht, was ihm bisher auch mit Ausnahme von IA Akranes gelungen ist. Und so stellt sich nun die große Frage: Schafft HK Kopavogur es noch, auch den bisher souveränen Tabellenführer zu verwirren und den 9-Punkte-Rückstand noch aufzuholen? Leider kann ich zu dieser Frage nichts sagen, aber eines weiß ich: Ich muss in den nächsten Wochen regelmäßig ins Stadion!

Der Start in die neue Saison verlief für HK Kopavogur zunächst einmal sehr erfreulich. Mit zwei Siegen sowie einem Unentschieden findet man sich nach 3 Spielen auf dem zweiten Platz wieder - punktgleich mit dem Tabellenführer Vikingur.

Den Auftakt bei Fylkir Reykjavik konnte HK Kopavogur knapp und glücklich mit 2:1 für sich entscheiden - der neue Trainer von Kopavogur strahlte nach diesem Spiel und lobte seine Mannschaft für ihr diszipliniertes Spiel. Das erste Heimspiel konnte man dann mit 3:1 gegen IA Akranes klar für sich entscheiden. Das dritte Spiel wurde von der ganzen Liga mit großer Spannung erwartet: Würde man sich in der stinkenden Hölle des Tabellenführers behaupten können? An den ersten beiden Spieltagen bekamen bereits Valur Reykjavik sowie Fylkir Reykjavik die Auswirkungen der von Trainer Elkbert angekündigten Sondermaßnahmen ("Körpergeruch") zu spüren. Entsprechend vorgewarnt war offensichtlich HK Kopavogur, denn die Spieler gingen trotz allem engagiert in die Zweikämpfe und brachten den Gastgeber mehrfach in Bedrängnis. Das Endergebnis von 3:3 war denn am Ende auch hochverdient.

Warum Vikingur nicht die Stärke der ersten beiden Spiele zeigen konnte ist derzeit die Basis von Spekulationen. Die These, dass die Spieler aufgrund der Sondermaßnahmen nicht mehr im häuslichen Umfeld geduldet werden und daher auf den Bänken in der Umkleidekabine schlafen müssen, was naturgemäß nicht besonders leistungsfördernd ist, wurde von uns überprüft und stellte sich als falsch heraus. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass die Angehörigen der Spieler Druck auf diese ausgeübt haben, sich den Anweisungen von Trainer Elkbert zu widersetzen und heimlich zu duschen. Von den Spielern von HK Kopavogur war übrigens keine Stellungnahme zu diesem Thema zu hören.

Der Präsident von HK Kopavogur äußerte sich nach dem Spiel über seinen neuen Trainer: "Wir sind sehr froh, ihn geholt zu haben. Es war zwar ein Risiko, einen vollkommen unerfahrenen Trainer zu holen, aber aufgrund der Persönlichkeit von Schluri war ich mir sicher, dass er es schaffen kann."

Von Trainer Schluri selbst gibt es nur die Äußerungen auf den Pressekonferenzen nach den Spielen, bei denen er aber wenig aussagekräftig und einsilbig auftritt. Interviewwünsche lehnt er nach wie vor ab, aber wir werden unser bestes geben, Ihnen dieses unbeschriebene Blatt trotzdem noch vorzustellen.